GESCHICHTE
Die Stuttgarter Künstlerin Hedwig „Dodo“ Stockmayer hat durch letztwillige Verfügung ihr gesamtes Vermögen – einschließlich der heutigen Galerieräume und ihres künstlerischen Nachlasses – in die Stiftung eingebracht, die 1995 errichtet und von dem Regierungspräsidium Stuttgart genehmigt worden ist. Gemäß dem Stiftungszweck dienen die Räumlichkeiten im Penthouse der Danneckerstraße 18 seitdem als Begegnungsstätte für Künstler verschiedenster Gattungen und Kunstinteressierte.

In rund 70 Ausstellungen wurden – neben wiederkehrenden Präsentationen des Werkes der Stifterin – Künstlerinnen und Künstler verschiedenster stilistischer Erscheinungsformen gezeigt. Dies reicht von internationalen Größen wie Andor Kömives (Klausenburg), Rein Mantua (Tallin), Thomas F. Naegele (New York) und Roy Tomlinson (Portland) über Akteure der Stuttgarter Kunstszene im 20. Jahrhundert wie Manfred Henninger, Helmut Muehle, Rudolf Müller oder August Ludwig Schmitt bis hin zu zeitgenössischen jungen Künstlern, denen die Stiftung ein Forum für vielbeachtete Einzelausstellungen bietet. Flankiert werden die Werkschauen durch Künstlergespräche, Workshops, Dichterlesungen und Konzerte.


Die Stifterin Dodo Stockmayer
Dodo Stockmayer, geboren am 17. November 1904 in Böblingen als Hedwig Rebmann, wurde nach dem Besuch der höheren Handelsschule Schülerin u. a. von Otto Pankok an der Kunstgewerbeschule Stuttgart. Arbeitsaufenthalte führten sie nach Paris und nach England, wo sie u.a. im Bereich Textildesign und Werbegrafik tätig wurde. Nach ihrer Verehelichung mit dem Ingenieur Eberhard Stockmayer, dessen Kriegsdienst und Gefangenschaft im Zweiten Weltkrieg, erfolgte die endgültige Niederlassung in Stuttgart.

Mit dem Bezug der Wohnung in der Danneckerstraße 18 entfaltete sich dort ab 1957 ein reges gesellschaftliches Leben mit illustren Gästen aus Kunst, Kultur, Wirtschaft und Politik, das wiederum Dodo Stockmayer zu einem kontinuierlichen Kunstschaffen anregte. Es entstanden vornehmlich Collagen in ganz eigenem Stil, der oft von Trouvaillen inspiriert war, und dabei das Figürlich-Gegenständliche auf originelle Weise – unbeeinflusst von den zeitgeistigen Kunstströmungen – zur Geltung bringen sollte. In zahlreichen Materialbildern, unter Verwendung von Glas, Metall und sogar Abfallprodukten der Konsumgesellschaft, teilte sie ihre Weltsicht auf oftmals skurril und grotesk anmutende Weise mit, wobei der Quell ihrer Schaffenskraft bis ins hohe Alter nicht versiegen sollte und sie stets mit neuen Ausdrucksformen experimentierte, um ihrem Lebensthema immer neue Variationen hinzuzufügen. Mit ihrem Tod 1993 gingen in das Stiftungsvermögen nicht nur das gesamte bildnerische Oeuvre, sondern auch ihre Kunstsammlung, die Privatbibliothek sowie ein Archiv mit umfangreichen schriftlichen und fotografischen Zeugnissen aller Lebensphasen über, das in den hinterlassenen Galerieräumlichkeiten erforscht und präsentiert wird.





